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Genau vorhersagen läßt sich das sicher nicht, aber es gibt eine
russische Untersuchung, welche bei jugendlichen Ringern (12-15 Jahre)
überprüft hat, wie schnell die Anfänger lernen.
Das Ergebnis:
Nach 375-450 Wiederholungen des Achselwurfes haben die Jugendlichen dessen richtige Bewegungsstruktur erlernt. Um diesen Wurf auch unter Wettkampfbedingungen auszuführen, sind 1600-1800 Wiederholungen mit paralleler taktischer Vorbereitung notwendig.
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Eine polnische Untersuchung von 30 Boxern ergab, daß das Aufwärmen auf die Schlaggeschwindigkeit kaum Einfluß hatte. Bei den Versuchen hielten die Boxer die Fäuste am Kinn. Auf ein Lichtsignal hin sollten sie eine Maisbirne schlagen, die in der Entfernung des ausgestreckten Armes hing. Unter anderem wurde die Zeit gemessen, die zwischen dem Aufleuchten des Signals und dem Einschlag in der Maisbirne verging.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse: Links bedeutet, daß auf das Signal hin stets mit der linken Hand geschlagen werden sollte, Rechts daß stets mit rechts geschlagen werden sollte und Alternativen, daß die Signallampe vorgibt, ob mit links oder rechts geschlagen werden sollte. Bei den Alternativen kommt zur Reaktionszeit noch die Zeit bis zur Entscheidung für die richtige Schlaghand hinzu.
Schlagschnelligkeit | Links | Rechts | Alternativen |
---|---|---|---|
vor dem Aufwärmen | 0,421 s | 0,437 s | 0,487 s |
nach dem Aufwärmen | 0,412 s | 0,413 s | 0,456 s |
Daß sich die Reaktionszeit durch Entscheidungen verlängert, wurde auch in verkehrspsychologischen Untersuchungen bestätigt. Dort stellte man fest, daß eine weitere Erhöhung der Reaktionszeit durch sinnwidrige Reize verlängert wird (z.B. Rechts blinken -> links abbiegen).
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Diese Frage läßt sich eindeutig mit JA beantworten. Dahinter steckt das Prinzip von Roux:
Dieses Prinzip der funktionellen Anpassung hat Wilhelm Roux (*1850-1924, deutscher Anatom und Embryologe) bereits 1895 vorgestellt. Hinter diesem Prinzip steckt, daß der menschliche Körper sich sehr flexibel äußeren Bedingungen anpaßt, wenn ihn äußere Reize in die richtige Richtung leiten. Dazu benötigen die Organe und Knochen allerdings eine gewisse Anpassungszeit. Die Kombination aus Reizen und Anpassungszeit bietet der Kämpfer bzw. Sportler seinem Körper durch das regelmäßige Training. Umgekehrt führt das Ausbleiben von Reizen zum Abbau von Körperstrukturen, so daß dieses Prinzip auch erklärt, daß der Körper ständig Leichtbau betreibt, z.B. indem Muskeln während einer Trainingspause erschlaffen und sich auf das benötigte Maß verkleinern.
Zum Beweis der Knochenanpassung folgen einige Zitate aus der Fachliteratur:
Prävention und Rehabilitation im Sport von Jürgen Freiwald (S. 20 ff., rororo, ISBN 3-499-18626-8):
" ... Das Dickenwachstum des Knochens bzw. auch der Verlust an Knochendicke
kann zeitlebens erfolgen, es finden Anpassungen an die Funktion statt, denn
der Knochen ist eine funktionelle Struktur, die ihn zu einem
außerordentlich lebendigen und reaktionsfähigen, in ständigem
Umbau befindlichen Gebilde werden läßt (Tittel 1985, 64f)
Die Statik sowie die Mechanik gibt entsprechende funktionelle Reize zur Anpassung
des Knochengewebes. Die Anpassung betrifft sowohl die Anordnung seiner
Bestandteile (Bälkchenstruktur) als auch die Ausprägung des
Knochenumfangs. Beispielsweise ist bei Ausdauersportlern nach jahrelangem
Training eine deutlich nachweisbare Verdickung (Anpassung) der
äußeren harten Schicht des Röhrenknochens (Substantia compacta)
zu beobachten.
...
Besonders bedeutsam ist die im Gegensatz zum Muskelgewebe langsamere Anpassung
des Knochengewebes an Belastung durch die geringere Stoffwechselquote und
die damit verlängerte Wiederherstellungszeit nach Verletzungen bis zur
vollen Belastbarkeit"
Prof. Dr. Wolfgang Baumann schreibt in Biomechanik der Sportarten (rororo, ISBN 3-499-18601-2, S. 83ff):
"3.2 Biologische Grundlagen
... Der Aufbau des Bewegungsapparates ist demnach entscheidend von seiner
Funktion geprägt. Dies stellt z.B. die Voraussetzung für die
eindrucksvolle Ausbildung der Knochenstrukturen nach den Hauptbelastungen
dar, ..."
Karl-Peter Knebel schreibt in Funktionsgymnastik (rororo, ISBN 3-499-17628-9, S. 15 ff):
"Die Knochen
...
Um die Anpassungsfähigkeit und Trainierbarkeit der Knochen kümmert
sich der Trainingsprozeß in der Regel herzlich wenig, wohl deshalb,
weil sich ihre Adaptionsfähigkeit unserer Beobachtungskunst entzieht.
...
Knochen haben nicht nur eine Form, sondern sind auch formbar.
Selten weisen Anweisungsbücher zu den einzelnen Sportarten auf diese
biologische Bedingung hin. Knochensubstanz wird fortgesetzt auf-, um- und
abgebaut. Sie ist ähnlich anpassungsfähig wie die Muskulatur, der
man im Sport gewohnheitsmäßig mehr Aufmerksamkeit schenkt. ..."
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Nach Carl von Clausewitz ist die Strategie die Lehre vom Gebrauch der Gefechte zum Zwecke des Krieges. Damit unterscheidet sie sich von der Taktik, welche v. Clausewitz als die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht bezeichnet.
Verwendet man die Definition nach v. Clausewitz, so ist die Taktik ist die lokale Planung, während die Strategie eine globale Planung darstellt. Auf den Wettkampf angewendet, würde Taktik die Planung der momentanen Technik bedeuten (z.B. oben fintieren - unten treten) während Strategie die Planung des Kampfverlaufes bedeutet (z.B. bis zur 7. Runde den Gegner ermüden und dann seine Schwäche im Infight ausnutzen).
Carl von Clausewitz (*1.6.1780 16.11.1831) wurde durch sein Werk Vom Kriege bekannt, aus dem auch das Zitat daß der Krieg nichts ist als die fortgesetzte Staatspolitik mit anderen Mitteln. stammt. Das Werk wurde erst nach seinem Tode veröffentlicht weil - so seine Frau Marie - er es zwar zu Lebzeiten fertigstellen aber eben nicht veröffentlichen wollte.
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Immer wieder werden von manchen Meistern mystisch anmutende Erklärungen verbreitet, teilweise um Anfänger und Außenstehende zu beeindrucken, teilweise werden einfach Überlieferungen weitergegeben. Ein typisches Beispiel ist der Satz:
Nach vielen Jahren Training ist es, als ob man die Gedanken des Gegners lesen könnte, man weiß schon vorher, welchen Schritt er als nächstes unternehmen wird.
Das ist aber kein Mysterium, sondern etwas, was man auch in jeder normalen Sportart, wie z.B. Tennis findet: Die Antizipation, die sich bei jeder Art von intensivem Training einstellt, weil man eine Bewegung des Gegners schon im Ansatz erkennt, weil man weiß, daß der Gegner in bestimmten Situationen nur wenige effektive Möglichkeiten hat, und man durch die eigene Erfahrung frühzeitig Gegenmaßnahmen einleitet.
Der Begriff der Antizipation (lat. Vorwegnahme) taucht schon bei Kant auf - aber der meint vermutlich etwas anderes damit. Im Sport bedeutet er allgemein, daß durch die Erfahrung die Kämpfer mit der Zeit beginnen, die Bewegungen des Gegners zu erkennen und darauf bereits reagieren, bevor die Technik ausgeführt wird. Dadurch wird es immer schwieriger, einen erfahrenen Gegner zu besiegen. In vielen sportlichen Disziplinen (z.B. Leicht und Schwerathletik, Schwimmen) spielt die Antizipation kaum eine Rolle, häufig enden in diesen Sportarten die Karrieren der Leistungssportler früh, da die altersbedingte Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit nicht durch wachsende Erfahrung ausgeglichen werden kann. Im Sportkampf wird die Antizipation eines Kämpfers gerne vom Gegner durch Finten gezielt fehlgeleitet (aktive Täuschung).
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Obwohl es immer wieder behauptet wird - Die Antwort ist eindeutig
NEIN!
Oder warum neigen wir zur Preßatmung, wenn wir etwas mit besonders
viel Kraft bewegen wollen, z.B. beim Heben von Zementsäcken?
Häufig hört man den Satz Mit der Ausatmung kommt die
Kraft, d.h. man soll bei Belastung ausatmen, was manche Stile durch
einen Kampfschrei beim Fauststoß betonen. Untersuchungen zur
Kraftentwicklung (vgl. Saziorski Biomechanische Grundlagen der
Ausdauer, Sportverlag Berlin, ISBN 3-328-00148-4) beim Atmen ergaben
speziell beim Rumpfbeugen jedoch die folgende Rangfolge der
Kraftentwicklung:
Gegenüber (3) liegen die maximalen Kräfte beim Ausatmen 7 %, bei
angehaltenem Atem 12 % höher. Als Erklärung werden zwei Ursachen
genannt:
Im Bereich des Krafttrainings wird von der Preßatmung ausdrücklich
abgeraten , da sich eine Reihe von gefährlichen Nebenwirkungen einstellen
können, z.B.: